top of page

Geschichte der NZ Erbach 

Schella Bebbel

Der Vogt, damals eine Art Verwalter, berichtete am 10. Januar 1622 an seine Herrin Euphrosine von Ulm, dass er von seiner Dienstreise nach Obersulmetingen zurückgekehrt sei. Da sei ihm berichtet worden, dass Georg Lotter aus Erbach hiergewesen war und über ein Gespenst, dass im Schloss, auf dem Mauergang, in der Schreibstube, im Reitstall, über dem Tor und in der Backstube umgehe, die Pferde scheu und allen Bewohnern Angst mache. Georg Lotter, der Kastellan des Erbacher Schlosses führte weiter aus, der Nachtwächter habe nicht mehr ohne Licht sein wollen, der Torwächter und beide Mägde seien zu ihm in die Turmwohnung gezogen, wo sie zwar Frieden gehabt, den Geist aber nach wie vor gehört hätten. Als Gegenmaßnahme wurde damals das Schloss vom Pfarrer und zusätzlich von 2 Kapuzinermönchen ausgeräuchert.

(Bild links: altes Häs, Bild rechts: aktuelles Häs der Schella Bebbl)

Erbr Sau

1985 wurde der Spottname der Erbacher - die Erbr Sau - in ein Häs verpackt. Seit den 40er-Jahren werden die Erbacher mit diesem Spottnamen betitelt. Ein Bezug des Spottnamens gibt es zu der Keltenschanze in Erbach. Der Wildeber war das heilige Tier des Keltengottes Moccus, der von den Kelten in den Jahren 200 vor Christus bis 400 nach Christus verehrt wurde. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Erbacher Keltenschanze vermutlich als Kultstätte und Fliehburg der Kelten angelegt und hier auch diese Gottheit verehrt wurde.

Schnai Walzer

1997 wurde die 3. Erbacher Maske, der Schnai Walzer, aus der Taufe gehoben. Im 19. Jahrhundert lebten die Erbacher von der Landwirtschaft und dem Torfstechen. Das Holz für den Winter durften die Bewohner mit Erlaubnis des Schlossherrn in den Wäldern um Erbach herum sammeln. Als Gegenleistung mussten sie jedoch den Fahrweg von der Dorfmitte bis zum Schloss vom Schnee freihalten. Das war den Erbachern jedoch ein Dorn im Auge, da das Schneeräumen eine schwere Arbeit war. Deshalb kamen sie auf eine Idee. Nachdem es wieder einmal geschneit hatte, stellten sie sich nebeneinander, fassten sich an den Armen und marschierten zum Schloss. Dabei traten sie mit ihren Schuhen den Schnee fest. Die Leute aus den Nachbarorten staunten nicht schlecht, als sie das Treiben der Erbacher bemerkten. „Seht nur, die walzen den Schnee platt“, riefen sie. Zur damaligen Zeit erhielten die Erbacher den Spottnamen „Schnaiwalzer“. Leider verlor sich dieser Spotname um die Jahrhundertwende wieder. Aufgeführt ist er im Buch „Spottnamen im Bezirk Schwaben, Ober- und Unterland“ aus dem Jahre 1910.

bottom of page